Über Sushi, Tiramisu, Bauchspeck und Co.
- susiecidoll
- 1. Mai 2020
- 7 Min. Lesezeit
Eigentlich hatte ich geplant gehabt, diesen Blogbeitrag in drei Teilbereiche zu unterteilen: Ernährung, Vitamine/Supplements und Suchtmittel bzw. Medikamente. Ich habe mich aber bewusst dagegen entschieden euch einfach nur eine Liste zu schreiben, was man darf und was man nicht darf. Ich bin weder Diätologin noch Wissenschaftlerin, die einem das ganz genau erklären kann, aber ihr findet auf Google sehr viele sehr hilfreiche Seiten, die euch zu jedem Lebensmittel und Co. das Go oder eben No-Go geben können. Vielmehr möchte ich euch in diesem Post von meinem persönlichen Bezug zu Essen, meinen bisherigen Erfahrungen dazu und den anderen Themen schildern und Tipps geben wie ihr mit dem Ganzen umgehen könnt. Der Post befasst sich demnach mit der eigenen Körperwahrnehmung und natürlich mit den (meiner Meinung nach) wichtigsten Fakten und No-Gos.
Wie einige vielleicht wissen, habe ich viel mit Sport und generell Fitness zu tun, weshalb ich mich seit jeher eigentlich intensiver mit diesen Dingen beschäftige. Vielleicht kann sich der eine oder andere von Instagram daran erinnern, dass ich Ende 2019 im Aufbau war, um Jänner 2020 meine Diät für den Sommer zu starten. Mein Ziel war es einfach, meine Form vom Vorjahr zu verbessern. Long story short: Kurz vor der Schwangerschaft habe ich also absichtlich zugenommen und die ersten 5 Wochen, bis ich von der Schwangerschaft erfahren habe, war ich auf Diät. Das Resultat: Ich habe in den ersten zwei Monaten der Schwangerschaft ungewöhnlich viel zugenommen, was klar ist, denn der Körper nimmt sich in der Schwangerschaft alles was er kriegen kann! Für mich war das der totale Schock, ich war’s gewohnt, schlank und trainiert zu sein und plötzlich habe ich angefangen, überall deutlich sichtbare Fettpölsterchen anzulegen, mein körperliches Wohlbefinden war also gleich Null und ich denke, ich bin nicht die einzige Frau, der unwohl wird, wenn sie schwerer wird und das auch sichtbar ist. Ich denke, eine wichtige Erfahrung während der Schwangerschaft ist es, seinen Körper so zu akzeptieren, wie er ist und ihn in dieser Zeit bestmöglich zu behandeln, denn es ist ganz wichtig, dass er von allem genug bekommt, um für euer Ungeborenes so gut wie möglich zu sorgen. Auch ich habe lernen müssen, mein Ego hintenanzustellen und in der Schwangerschaft abnehmen wäre wahrlich dumm! Ganz im Gegenteil, ihr müsst ab einem bestimmten Zeitpunkt sogar darauf achten, mehr zu essen, da ihr im Laufe der Schwangerschaft an Gewicht zulegt und eurer Körper grundsätzlich mehr arbeitet, das sind ab dem 2. Trimester ca. 250 Kcal mehr am Tag und ab dem 3. Trimester ca. 500 kcal. Bitte nicht falsch verstehen und anfangen Kalorien zu tracken, einfach ganz genau auf euren Körper hören! Er hat meistens recht und wird euch merken lassen ab wann er mehr braucht! Abgesehen von ausgewogener und gesunder Ernährung gibt es aber noch ganz viele andere Sachen, auf die man achtgeben muss.
Wie schon im ersten Absatz erwähnt, gibt es im Internet ganz viele Listen von Lebensmittel, von denen in der Schwangerschaft abgeraten wird bzw. welche nur mit Vorsicht und in kleinen Mengen zu genießen sind und wieso, weshalb, warum. Ich werde euch mal paar Dinge nennen, die mich am meisten betroffen haben und bei denen ich denke, dass sie die meisten Menschen auch regelmäßig konsumieren. Manche denken sich jetzt vermutlich: „OMG wie kann man das denn nicht wissen?“, aber ich hoffe, die Mehrheit ist bei mir und wusste nicht, dass es in der Schwangerschaft Lebensmittel gibt, die man nicht essen soll. Gifte wie Alkohol, Nikotin und Drogen, ja ok, aber Lebensmittel? Was soll daran schlecht sein? Wie gesagt, im Internet findet ihr ganz viele solche Listen und ich will das Ganze nicht zu faktisch machen, ich selbst habe am Anfang meiner Schwangerschaft ganz genau recherchiert, was ich darf und was nicht. Euer Frauenarzt wird euch vermutlich über alles aufklären, wenn er eure Schwangerschaft feststellt, so war’s zumindest bei mir, aber jetzt mal zu ein paar Lebensmitteln, die unter Umständen gefährlich werden können: Da wären zunächst Produkte wie Mayonnaise, Tiramisu oder roher Kuchenteig (sofern Eier verwendet wurden) von denen man Salmonellen bekommen könnte, da diese Produkte rohe Eier beinhalten. Natürlich kann jeder davon Salmonellen bekommen, nicht nur Schwangere und es ist nicht zwingend lebensgefährlich, aber für ein Ungeborenes könnte das schwere Folgen haben. Schwerwiegend könnte auch die Toxoplasmose für euer Baby werden. Toxoplasmose ist eine durch Parasiten ausgelöste Infektionskrankheit und wird durch rohes Fleisch (Sushi, Salami, Speck, etc.) oder Katzenkot übertragen – Finger weg vom Katzenklo und am besten nach dem Streicheln von Katzen Hände waschen! Genauso vorsichtig sein bei Gartenarbeiten, da am besten Handschuhe tragen. Auch Rohmilchprodukte oder nicht pasteurisierte Milch kann gefährlich werden – hier besteht die Ansteckungsgefahr von Listeriose und Keimen, die Wehen auslösen können. Das waren jetzt nur ein paar Beispiele, also bitte Ladies, wenn ihr schwanger seid und euch noch nicht informiert habt oder wenn ihr gerade plant oder schon fleißig am Zeugen seid: Informiert euch bitte! Es gibt jedoch auch Frauen, die das Ganze in der Schwangerschaft nicht so ernst nehmen, sich nichts ‚verbieten‘ und trotzdem gesunde Kinder auf die Welt bringen, ich bin da jedoch ganz anders und riskiere lieber nichts, denn wie heißt es so schön? Lieber Vorsicht als Nachsicht. Wobei ich schon auf das nächste Thema zu sprechen komme: Suchtmittel. No shit, ich habe schon Aussagen gehört wie ‚Ich habe in der Schwangerschaft nicht aufgehört zu rauchen, da der Entzug für das Ungeborene schlimmer ist, als das bisschen Nikotin‘ – wenn man sowas hört, kommt einem doch die Gänsehaut oder denke nur ich so? Es mag zwar sein, dass der plötzliche Entzug für manche schwerer ist als für andere. Der Körper braucht ca. einen Monat, um sich davon zu erholen, die Psyche unter Umständen länger, eins ist jedoch sicher: Ein Monat Nikotinentzug ist weniger schädlich für das Baby als 40 Wochen regelmäßige Nikotinzufuhr! Wie’s mir ging mit dem Rauchen aufzuhören? Easy. Aber auch nur, weil ich schon im Juli 2019 beschlossen hatte, mit dem Rauchen aufzuhören, danach habe ich nur noch gelegentlich die ein oder andere Zigarette geraucht, wenn wir zu Feiern eingeladen waren etc. Dasselbe gilt für Alkohol. Ich habe letzten März/April aufgehört, regelmäßig feiern zu gehen, da ich meine Diät sehr ernst genommen habe, demnach habe ich vielleicht einmal im Monat oder gar nur alle zwei Monate etwas getrunken. Mit Drogen habe ich zum Glück gar nichts zu tun gehabt und habe dementsprechend natürlich keinerlei Erfahrungen mit dem Thema. Wer aber drogenabhängig, sollte sich auf jeden Fall professionelle Hilfe holen – umso mehr falls man schwanger ist!
Sämtliche Sucht- und Rauschmittel können schädlich für die Entwicklung eines Babys sein und ich denke, wenn man werdende Mutter ist und drüber nachdenkt, wird einem das sehr schnell bewusst und die Überwindungskraft stärker als der Drang zu konsumieren. Ich persönlich habe mir nie vorstellen können, dass ich für etwas mal so starke Gefühle haben kann. Natürlich habe ich ein sehr starke Verbindung zu Lukas und zu meiner Familie und würde mich umbringen, sollte jemanden etwas passieren, aber das sind Verbindungen und Gefühle, die sich entwickelt haben, teilweise von klein auf und unbewusst, aber das waren sicherlich keine Gefühle, die plötzlich da waren. Hier ist das etwas komplett anderes. Ich weiß weder, wie dieser Mensch aussieht, noch riecht, noch wie er sich anfühlt, anhört oder welchen Charakter diese Person hat, ich sitze gerade da und weiß noch nicht mal, ob es ein Junge oder Mädchen ist. Aber was ich ganz klar weiß ist, dass ich die Person bin, von der dieses Baby am meisten abhängig ist. Alles was ich konsumiere und die Art und Weise, wie ich momentan mit meinem Körper umgehe, hat Folgen für diesen Zwerg. Ein Zwerg, der selbst wenn er es wollte, sich nicht wehren kann und alles hinnehmen muss, der nicht einfach sagen kann ‚He, hör‘ auf damit, du tust mir weh‘. Das muss einem selbst bewusst sein und deshalb finde ich es eben so wichtig, dass man sich über Themen, die ich gerade anspreche, gut informiert. Es ist momentan die falsche Zeit, egoistisch zu sein und der erste Gedanke sollte immer beim Baby sein.
Besonders im ersten Trimester, aber jetzt immer noch plage ich mich mit Kopfschmerzen und starkem Ziehen im Unterleib. Das hat alles mit den Hormonen zu tun, euer Körper versorgt ein zweites Menschenleben und bereitet sich 40 Wochen auf dessen Geburt vor. In diesen 40 Wochen werdet ihr so einige Beschwerden wahrnehmen. Wichtig ist es, mit eurem Frauenarzt und Hausarzt in Kontakt zu sein, da man als Schwangere auch sehr vorsichtig sein muss, was Medikamente angeht. Ich bin wortwörtlich fast zwei Monate lang durch die Hölle gegangen, hatte fast täglich elende Kopfschmerzen und das einzige, was ein bisschen geholfen hat, war Wasser trinken, Magnesium und Coolbags auf der Stirn. Wo wir wieder davon reden, dass man in bestimmten Situationen sein Ego hintenanstellen muss: Natürlich muss keine Schwangere leiden müssen und man hat immer die Wahl, eine Tablette zu schlucken und eventuell dem Kind zu schaden oder Alternativen auszuprobieren, in der Hoffnung, dass irgendetwas davon funktioniert. Eine werdende Mama wird sich vermutlich immer für die zweite Variante entscheiden. Hier noch ein kleiner Tipp von mir: Die App bzw. Webseite Embryotox listet sämtliche Medikamente und gibt euch rotes oder grünes Licht, ob schädlich für das Baby oder nicht.
Manche Beschwerden, oder ‚Symptome‘ wie Heißhungerattacken oder sonderbaren Esskombinationen, von denen man ja so oft hört, lassen sich häufig auch auf einen Vitaminmangel zurückführen. Nachdem ich schon lange mit Supplements im Fitnessbereich zu tun habe, sind die meisten Vitamine nichts Neues für mich, genauso wie eine Routine aufzubauen und jeden Tag an die Dinger zu denken, fiel mir nicht schwer, da ich auch noch eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse habe und sowieso jeden Morgen meine Schilddrüsenhormone schlucken muss. Kleiner Tipp: Falls ihr oft vergesst eure Vitamine zu nehmen, stellt euch für jeden Tag einen Wecker zur selben Uhrzeit. Bei dem Frauenarzttermin, bei dem die Schwangerschaft bestätigt wurde, habe ich direkt eine 7-Tage-Probepackung Femibion 1 bekommen, ich habe danach nicht mehr im Internet recherchiert, was ich alles an Vitaminen in der Schwangerschaft brauche, sondern habe auf meinen Frauenarzt vertraut und gleich für das erste Trimester auf Shopapotheke eingekauft. Ich habe mich damals ordentlich verrechnet und zu viel von der 1 bestellt (typisch ich). Diese sind nur bis zur 13. Woche gedacht. Als ich das meinem Frauenarzt erzählt habe, meinte er aber, dass es kein Problem sei und ich die einfach zu Ende nehmen und dann mit der 2er Packung weitermachen solle, es gebe auch Frauen, die gar keine Vitamine einnehmen. Einerseits verstehe ich es ja, da die Vitamine Geld kosten, jedoch wäre es das Letzte, bei dem ich sparen würde, aber vielleicht sehe nur ich das so. Außerdem Ladies: Wenn ihr in der Schwangerschaft anfängt Vitamine und Co zu supplementieren, werdet ihr auch schnell die besonderen Sideeffects wie volles, schnell wachsendes Haar und Nägel! Ich selbst supplementiere außer Femibion noch zusätzlich Eisen, jedoch immer schon, da ich bereits aufgrund des Hashimotos einen Eisenmangel habe. Außerdem stehen auch Omega 3, Vitamin K2, Vitamin D3 und Brausetabletten (Multi-Vitamin, Multi-Mineral und Magnesium) am Plan. Brausetabletten deshalb, da ich damit auch meine Flüssigkeitszufuhr steigere.
In der Schwangerschaft auch besonders wichtig ist, dass man genug trinkt, das sagt einem aber normaler schon der Hausverstand, genauso wie Bewegung. Es ist sogar nachgewiesen, dass regelmäßige Bewegung durchaus positive Einflüsse auf das Ungeborene hat und das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes verringert.
Ich hoffe, der Blogpost hat euch ein bisschen einen Eindruck davon gegeben, welchen Einfluss diese Themen in der Schwangerschaft haben, welche Aspekte auf euch zukommen, sollte es bei euch soweit sein oder konnte vielleicht auch Schwangeren ein paar Hinweise, Infos oder Denkanstöße geben.
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