Wunschgeschlecht und Namensgebung
- susiecidoll
- 1. Juni 2020
- 4 Min. Lesezeit
Schon bevor ich schwanger wurde hat Lukas öfter erwähnt er will unbedingt eine Tochter haben. Ich glaube Lukas hat den Gedanken einen Sohn zu haben auch nie mehr als 5 Minuten gehalten. Für ihn war klar: er möchte ein Mädchen. Unbedingt. Und auch bevor wir das Geschlecht wussten wurde uns immer wieder die selbe Frage gestellt: Wünscht ihr euch einen Jungen oder ein Mädchen? Ganz am Anfang waren wir uns beide einig und haben diese Frage mit einem klaren ‘Mädchen’ beantwortet. Irgendwann dann war es mir persönlich eigentlich ‘egal’. Ich hatte zwar immer die Tendenz zu Mädchen, jedoch fand ich den Gedanken einen Sohn zu bekommen auch ganz cool und dachte mir immer, dass unsere Prinzessin dann einen großen Bruder hätte, sollte sie noch auf sich warten lassen. Nichtsdestotrotz hatte ich es irgendwie immer ‘im Gefühl', dass wir ein Mädchen bekommen, wollte es aber nie aussprechen, da ich mir dachte, dass es nur Wunschgedanken sind, die meine Intuition beeinflussen würden. Auch Lukas war zu jedem Zeitpunkt davon überzeugt, dass wir ein Mädchen bekommen und auch er meinte, der Gedanke sei vielleicht zu sehr von seinem Wunsch geleitet. Noch dazu gab es in seiner Familie seit mindestens fünf Generationen keine Mädchen mehr, alle Frauen in seiner Familie sind angeheiratet. Sogar sein älterer Bruder hat drei Kinder und keines davon ist ein Mädchen. Demnach hatten wir uns insgeheim glaube ich schon damit abgefunden einen Sohn zu bekommen.
Am 27.4. hatten wir dann die 2. offizielle Mutter-Kind-Pass Untersuchung und ich hab’s mir nicht verkneifen können und musste direkt nachfragen, ob man schon ein Geschlecht erkennen kann. Aber nein, der Zwerg war natürlich zu schüchtern und wollte uns noch warten lassen. Bei einem waren sich aber sowohl Arzt, als auch seine Assistentin einig: Man sieht absolut nichts von einem Jungen und daher geht die Tendenz zu einem Mädchen. Die Beine waren aber noch zu sehr geschlossen und sie waren sich nicht 100% sicher. Na gut, musste ich eben bis zum 15.5. warten, ob sich das Geheimnis beim Organscreening endlich enthüllen lässt.
In der Zwischenzeit haben wir uns zwar noch nichts anmerken lassen, aber wir zwei wussten irgendwie schon: Ja, das wird eindeutig ein Mädchen. Haben uns bis zum 15.5. auch richtig zusammenreißen müssen, dass wir weiterhin neutral bleiben, wenn wir was für’s Baby kaufen.
Am 15.5. war’s also so weit. Ich kann euch gar nicht sagen wie nervös ich war. Lukas und ich haben uns davor extra ausgemacht, dass wir nicht enttäuscht sind sollte es doch ein Junge werden. Ich lag also da und der Arzt startete den Ultraschall. Ziemlich bald hat er mich dann gefragt: Geschlecht wissen Sie schon? Und ich nur: Nein, wollte es letztes Mal nicht herzeigen.. Zu diesem Zeitpunkt meinte er selber nur, dass er sich nicht sicher sei, aber er denke es ist ein Mädchen. Na toll, wieder ne Aussage, die mich unzufrieden und vor allem unsicher zurücklassen würde. Am Ende der Untersuchung hat er sich dann extra nochmal die Zeit genommen, um nach dem Geschlecht zu suchen. Und endlich kam’s dann: "Sie bekommen zu 95% ein Mädchen und eine höhere Wahrscheinlichkeit gebe ich nie". Damit war es für mich beschlossen: Da ist ein Mädchen unterwegs und ich kann euch gar nicht sagen wie sehr ich mich gefreut habe!
Meine Mama hat schon vor der Klinik auf mich gewartet und wir sind direkt los zu ihnen um alles vorzubereiten. Lukas wollte ich es nämlich kreativer verkünden und habe dafür extra einen kleinen Fußball gekauft, denn man mit rosa oder blauen Kreidepulver füllen konnte. Hab ihn dann von der Arbeit abgeholt und sind direkt zu meinen Eltern. Dort haben uns dann rosa und blaue Luftballone erwartet. Wir sind gleich in den Garten. Lukas konnte es nicht mehr erwarten. Er schlug also gegen diesen Ball und plötzlich war alles rosa! Ich dachte ja, ich hätte mich schon sehr gefreut, aber Lukas Reaktion war dann noch mal mehr. Er hätte dort fast angefangen zu weinen und dann hätte ich fast angefangen zu weinen. Später meinte er dann auch, dass das bisher einer der schönsten Momente in seinem Leben war und er glücklicher nicht sein konnte.
Kommen wir auch gleich zum Namen. Mit der Namenssuche haben wir eigentlich in dem Moment gestartet, in dem wir erfahren haben, dass wir schwanger sind. Ich bin etliche Abende gesessen um mir mal eine kleine Auswahl zusammenzustellen. Auch Lukas hat sich schon eine Liste mit Namen gemacht, die ihm gefallen würden. (Spoiler: Im Endeffekt war’s nichts von der Liste). Wir wollten nichts Klassisches, nichts Gewöhnliches, aber dennoch nichts wo sich die Leute direkt ein falsches Urteil über uns bilden, falls ihr wisst was ich meine. Einfach nichts Asoziales. Irgendwann bin ich dann auf Linnea gestoßen. Ein schwedischer Name, der mir direkt ins Auge gestochen ist. Ich habe ihm also Lukas vorgeschlagen, aber hat ihm nicht gefallen. Mir hat der Name keine Ruhe gelassen und ich hab mich weiter mit ihm auseinandergesetzt. Schließlich kam ich auf seine Abkürzung ‚Nea‘. Der Name gefiel mir dann noch besser, also hab ich mich weiter damit beschäftigt bis ich schließlich auf Neah kam, der Spitzname des hawaiianischen Vornamen Naneah, welcher vom Wort ‚nani‘ stammt und ‚die Schöne‘ bedeutet. Damit konnte ich auch Lukas überzeugen und ganz schnell war klar: Sollten wir eine Tochter bekommen, wird sie Neah heißen!
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